Radiumkontamination durch Schweizer Uhrenindustrie

Rund 1000 Liegenschaften in den Kantonen Neuenburg und Bern sind durch radiumhaltige Leuchtfarbe, einst in der Uhrenindustrie eingesetzt, belastet. Dies zeigt eine Studie der Uni Bern im Auftrag des Bundes zum Schutz Betroffener.

 

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragte die Universität Bern mit der historischen Suche nach Liegenschaften mit potenzieller Radiumkontamination durch die Uhrenindustrie. Der entsprechende Aktionsplan Radium 2015-2019 startete bereits in 2014 mit einer Liste von Liegenschaften, in denen die Uhrenindustrie mit radiumhaltiger Leuchtfarbe gearbeitet hatte.

 

Arbeiter in der Uhrenindustrie im Schweizer Jura. Das Foto einer Serie stammt aus dem Jahr 1977. (Bild: Comet Photo AG, ETH Bildarchiv)

 

Gemäss dem aktuellen Bericht wurde Radium in 700 Liegenschaften verwendet, zu zwei Dritteln in den Kantonen Neuenburg, Bern gelegen. Der Rest im Kanton Solothurn und über den Jurabogen verteilt. Bei weiteren 300 Liegenschaften ist die Anwendung von Radium noch zu klären. Von den 700 wurden 400 bereits ausgemessen, 80 davon benötigen eine Sanierung. In über 50 davon laufen die Arbeiten noch oder sind bereits abgeschlossen. Ein weiteres Ziel der historischen Suche war es, Näheres über das wirtschaftliche und soziale Gefüge im Umfeld der Uhrenindustrie zu erfahren, sowie die Verwendung der radiumhaltigen Leuchtfarbe zwischen 1910 bis 1960. Diese kam für Gegenstände des täglichen Gebrauchs zum Einsatz, wie auch für militärische Instrumente sowie in der Medizin. Erst 1963 – mit dem Inkrafttreten der ersten Strahlenschutzverordnung - wurden strenge Anforderungen an den Arbeitnehmerschutz festgelegt.

 

 

Medienmitteilung des BAG über den "Aktionsplan Radium 2015-2019)

 

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