Schwimmende Reaktoren eine Gefahr?

Rosatom plant noch mehr schwimmende Atomkraftwerke. Die kleinen auf unter 50 Megawatt konzipierten Kernreaktoren sollen für die Energieversorgung in abgelegenen Gebieten sorgen. Der 144 Meter lange und 30 Meter breite Prototyp, Akademik Lomonosov, liegt seit September im Fernen Osten Russlands bei der Stadt Pewek die er im Laufe des Jahres mit Energie versorgen wird.

 

 

 

 

Modell der schwimmenden Reaktortechnologie. Chance oder Gefahr? 

Die modulare Reaktortechnologie mit den zwei KLt-40C-Reaktorsystemen wurden für schwer zugängliche Gegenden konzipiert, wo sie jeweils fünf Jahre lang ohne neue Brennstäbe produzieren können. Sie sind für eine Gesamtlebensdauer von 40 Jahren ausgelegt, die aber auf 50 Jahre verlängert werden kann. Die Onshore-Stromproduktionsanlagen können laut Betreiber Rosatom wirtschaftlich betrieben werden, zumal das 21‘000 Tonnen schwere Schiff, ein in die Jahre gekommenes Kernkraftwerk an Land ersetzen wird, das 50‘000 Menschen mit Strom versorgt. Dabei verwendet Rosatom nach eigenen Angaben dieselbe Technologie wie sie nuklearbetriebene Eisbrecher verwenden. Sie sei demnach an raue Umweltbedingungen angepasst. Den russischen Plänen schlägt allerdings breite Skepsis entgegen. Die Arktis ist ein hochempflindliches Gebiet, deren Lebensgemeinschaften sensibel auf Störungen reagieren. Die schwimmenden Kernkraftwerke werden Abfall produzieren. Wo wird der sicher gelagert? Was geschieht bei einem GAU in einem schwer zugänglichen Gebiet? Wie kommen Rettungstruppen und Techniker her? Die Erfahrungen im Umgang der Russen mit Atomtechnologie sind nicht gut. Das hat nicht nur mit Tschernobyl und Majak zu tun, sondern auch mit den versunkenen Atom-U-Booten, die als tickende Zeitbomben in der arktischen See vor sich hin rosten, ohne dass Russland technologisch in der Lage zu sein scheint, diese Reaktoren zu bergen und für das hoch radioaktive Material ein Entsorgungskonzept vorlegen zu können.

 

 

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