Konflikt um Wiener Abkommen spitzt sich zu

Iran hat die zulässige Höchtsgrenze für die Urananreicherung überschritten. Das Land ächzt unter den von den USA verhängten Sanktionen. Teheran stellt noch immer Kompromiss in Aussicht.

Bereits seit Mai diesen Jahres hatte die iranische Regierung gedroht, ihre Urananreicherung zu erhöhen. Am vergangenen Sonntag wurde die Grenze des laut Wiener Abkommens erlaubten Anreicherungsgrad von 3,67 Prozent überschritten. Die internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist in Kenntnis gesetzt worden. Nach Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Isna liege der Anreicherungsgrad bei mehr als 4,5 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr waren die USA einseitig aus dem Atomabkommen von 2015 ausgestiegen, mit der Begründung, es hindere den Iran langfristig nicht daran, Atomwaffen zu produzieren, wie es bei den Dresdner Neuesten Nachrichten heisst. Daraufhin hatte Trump Sanktionen gegen den Iran verhängt, die dem Land wirtschaftlich schwer zu schaffen machen.

Flagge des Iran (Bild: WikiCommons)


Das Wiener Abkommen wurde zwischen dem Iran den fünf UN-Vetomächten und Deutschland geschlossen. Am vergangenen Sonntag lief die Frist ab, die der Iran der EU gesetzt hatte, um den Vertrag zu retten. Sanktionen müssten aufgehoben werden und der Handel des Iran sichergestellt werden, so die Bedingungen. Unternehmen der Mitgliedsländer drohen ebenfalls Sanktionen der USA. Deshalb hatten Frankreich, Großbritannien und Deutschland den INSTEX-Handel in Leben gerufen, der aber nicht greife, heisst es bei der Tagesschau. Eine letzte Frist hatte der Iran der EU bis zum 5. September gesetzt, ansonsten drohen weitere Verstöße. Das Land wolle mehr schwach angereichertes Uran lagern als bisher und schrittweise den Anreicherungsgrad bis auf 20 Prozent erhöhen, wie schon vor dem Atomdeal. Für waffenfähiges Uran, zum Bau einer Bombe muss das Material auf 90 Prozent angereichert werden. „Je stärker der Stoff bereits angereichert ist, desto leichter wird es, die Konzentration zu erhöhen“, heisst es bei Spiegel-Online. Experten schätzen, dass es etwa ein Jahr dauern würde, um genug Material für eine Bombe anzureichern.

 

Links:

Dresdner Neueste Nachrichten, Was die Urananreicherung des Iran auf 4,5 Prozent bedeutet

Tagesschau, Iran überschreitet Grenze für Uran

Spiegel-Online, So schnell könnte der Iran eine Atombombe bauen

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