Schulmeisterliche Töne aus dem ENSI

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI kritisiert eine Studie des Öko-Institutes Darmstadt zur Sicherheit des AKW Beznau I mit harschen Worten,

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Das Reaktordruckbehälter des AKW Beznau I bei der Montage. (Bild: Axpo)

 

«Es ist für uns schlicht unverständlich, dass eine für Experten offensichtliche Falschaussage in der Stellungnahme verbreitet wird.» Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, findet auf der Webseite des ENSI harsche Worte zu einem Gutachten des Öko-Institutes Darmstadt zur Sicherheit des AKW Beznau I. Es zählt mit Baujahr 1969 zu den ältesten der Welt und hat eine unbefristete Betriebsbewilligung. Sie gilt, solange es als «sicher» eingestuft wird. Fast drei Jahre war der Reaktor ausser Betrieb gestellt worden, weil 2015 bei einer Routineüberprüfung Hunderte von Materialfehlern im Reaktordruckbehälter entdeckt worden waren. Daraufhin musste die Betreiberin, der Schweizer Axpo-Konzern, der den Nordostschweizer Kantonen gehört, nachweisen, dass die Betriebssicherheit weiter gewährleistet sei. Denn jeder noch so kleine Zweifel an der Sicherheit des aus mit 17 Zentimeter dicken Stahl umhüllten Herzstücks des Atomkraftwerks würde das Aus bedeuten. Doch der Nachweis gelang, seit März 2018 ist das AKW wieder am Netz. Greenpeace und die Schweizer Energiestiftung hatten schon zuvor Zweifel angemeldet. Sie legten im vergangenen November nochmals nach und präsentierten die Studie des Öko-Institutes Darmstadt. Im März kam eine von über 11'000 Unterzeichnern unterstützte Petition dazu, in der Schweizer Regierung die Stilllegung und eine nochmalige Sicherheitsüberprüfung verlangt wurden. Nun zerreisst das ENSI die Studie des Ökoinstitutes Darmstadt buchstäblich in Stücke. Man habe die «Auftragsstudie überprüft» und «schwerwiegende fachliche Mängel identifiziert». Die «Richtigstellung» zu den «Hauptkritikpunkten» liest sich sehr schulmeisterlich. Von «sachlich unsinnigen» Forderungen, «Unverständnis», «verzerrten» Zitaten oder «nicht weiter begründeten Behauptungen» ist die Rede. «Der Reaktordruckbehälter des AKW Beznau ist sicher», schliesst die Mitteilung. Im «TagesAnzeiger» hat die Energiestiftung zu den Anwürfen des ENSI Stellung genommen. Man werde die Kritikpunkt analysieren, meinte Geschäftsleiter Nils Epprecht. Die Studie des Öko-Instituts habe auf den öffentlich zugänglichen Zusammenfassungen des ENSI basiert. Der Einblick in «relevante Entscheidungsgrundlagen» sei vom ENSI verweigert worden.

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Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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