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Mehr Solarstrom für alle

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Rund fünf Prozent des Schweizer Stromes werden mit Photovoltaikanlagen gewonnen. Verkauft wird dieser Ökostrom von vielen Anbietern ausschliesslich in speziellen, deutlich teureren Grünstromangeboten, während in den am meisten gefragten Standardstromprodukten der Solaranteil deutlich niedriger liegt. Der Branchenverband Swissolar ruft nun dazu auf, auch beim Standardstrom den realen Solarstromanteil zu integrieren – mit einer Steigerungsrate von einem Prozent jährlich, um den Umbau auf neue erneuerbare Energien zu beschleunigen.

Wer Solar- oder Windstrom kauft, darf nicht davon ausgehen, dass dieser tatsächlich aus seiner Steckdose fliesst. Im Stromnetz fliesst alles zusammen, unabhängig von der Quelle der Produktion. Die Ökostromangebote sind in diesem Sinne eine Mogelpackung: was man kauft, ist die Garantie, dass für diese Menge Ökostrom produziert wird. Aber es ist schon Ökostrom, und wer den dafür teils beträchtlichen höheren Preis zu zahlen bereit ist, erntet diesen auch virtuell. Doch dieser Fankreis ist begrenzt. Anders ist es nicht zu erklären, dass in den Standardprodukten der Schweizer Stromanbieter der Solaranteil gemittelt nur bei 1,85 Prozent liegt. Der Branchenverband Swissolar ruft nun dazu auf, diesen auf den aktuellen Produktionsanteil von rund fünf Prozent zu erhöhen. Dazu sagt Christina Marchand, Geschäftsleiterin des Stromvergleichsdienstes «mynewenergy.ch», der den Solaranteil erhoben hat, in der Mitteilung von swissolar: «Es ist gut, wenn engagierte Stromkonsumenten zusätzlich einen freiwilligen Beitrag leisten können. Aber noch besser ist, wenn Kunden automatisch das optimale Produkt erhalten. Ansonsten werden die Kunden im negativen Sinne bevormundet mit Strom, der nicht dem Schweizer Ausbauplan entspricht.» Swissolar fordert, nicht ganz uneigennützig, dass der Solarstrom ausschliesslich aus Schweizer Produktion stammen dürfe, um auf Kurs des Ausbauzieles für die neuen erneuerbaren Energien zu bleiben. Ein Prozent jährliche Steigerung des Anteils sei dazu nötig. Und dadurch werde der Beitrag für den Umbau der Stromversorgung auf mehr Schultern verteilt.Die Berechnungen von mynewenergy.ch zeigen, wie gross die Bandbreite des Solaranteils in den Standardprodukten für Strom ist: Von 0 bis 25 Prozent reicht der Reigen.Immerhin: Die praktisch auf einer Karte dargebotene Stromlandschaft Schweiz, wo für jede Gemeinde der Strommix ausgewiesen ist, zeigt, dass der Anteil der mit guten bis sehr guten Noten bewerteten Stromanbieter recht hoch ist.