Rekord-Abholzung im brasilianischen Regenwald
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- Geschrieben von Urs Fitze
430 Quadratkilometer Regenwald sind im Januar 2022 laut einem Bericht der BBC in Brasilien abgeholzt werden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen durch die brasilianische Weltraumagentur Inpe. Das, so Cristiane Mazzetti von Greenpeace Brasilien, beweise einmal mehr, wie das Handeln der Regierung im Widerspruch stehe zu den Versprechungen. Tatsächlich hatte Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro im vergangenen November am Klimagipfel in Glasgow noch versprochen, die Abholzung bis ins Jahr 2030 zu beenden. Anderseits hat er die Umweltgesetze gelockert, mit der zynischen Begründung, man brauche die abgeholzten Flächen zur Armutsbekämpfung. Diese wird aber auch getrieben von der weltweit steigenden Nachfrage nach Soja und Fleisch, den hauptsächlichen landwirtschaftlichen Produkten auf den abgeholzten Flächen. Es könnte aber auch sein, dass in Erwartung verschärfter Gesetze die Kettensägen nochmals kräftig angeworden werden. Denn die Abholzung ist im Januar, während der Regenzeit, traditionell eingeschränkt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Regenwälder des Amazonas-Beckens ihre Funktion als CO2-Senke bereits eingebüsst haben. Schon bis 2025 könnten laut einem Bericht der Weltbank drei Viertel verschwunden sein.