Beunruhigende Lage um Saporischschja
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- Geschrieben von Davide De Martis
Die Internationale Atomenergieagentur IAEA hat ihren Bericht zum Atomkraftwerk Saporischschja veröffentlicht. Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der IAEA, bestätigte, dass alle sieben Grundpfeiler der nuklearen Sicherheit seit Kriegsbeginn verletzt wurden. Diese besagen, dass die Nuklearanlage keine physischen Schäden erleiden darf, alle Sicherheitssysteme funktionieren müssen, die Angestellten keinem Druck ausgesetzt sein dürfen, die Stromversorgung sichergestellt sein muss, die Versorgung mit wichtigen Gütern nicht unterbrochen werden darf, die Kommunikation mit der Aufsichtsbehörde stets funktionieren und die Strahlung auf dem Gelände stets überwacht werden muss. Im Kriegsverlauf wurden jedoch Gebäude beschädigt. Eines davon beherbergt radioaktive Abfälle, ein anderes frische Brennstäbe. Zudem trug eine Messstation für die Strahlenüberwachung Schäden davon. Die Arbeiter auf der Anlage stehen unter enormem Druck, was zu Fehlern im Betrieb führen kann. Unter anderem liegt das daran, dass sie von bewaffneten Soldaten bewacht werden. Die IAEA fordert nun eine Sicherheitszone rund um die Anlage. Zudem sollen die russischen Streitkräfte ihre Fahrzeuge und die militärische Ausrüstung aus den Turbinenhallen der Reaktoren entfernen. Zwei Forderungen, denen Russland bisher nicht nachkommen will. Zurzeit befinden sich noch zwei IAEA-Beamte auf dem Gelände der Atomanlage, um eine durchgehende Präsenz zu gewährleisten.