«Pakistan zahlt den Preis für etwas, das von anderen verursacht wurde»
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- Geschrieben von Davide De Martis
Seit Wochen kämpft Pakistan mit den Folgen einer gigantischen Flutkatastrophe. Mehr als ein Drittel des Landes wurde überschwemmt, wobei mehr als 1000 Menschen ums Leben kamen. Millionen Menschen verloren ihr Obdach. Es sind die schlimmsten Überflutungen seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren. Der Regenfälle waren in einigen Regionen etwa 800-mal höher als in normalen Monsunregenzeiten. Eine Krise solchen Ausmasses kann laut dem pakistanischen Klimaforscher Ali Taqeer Sheikh nicht von einem Land allein bewältigt werden. Der nationale Programmdirektor des Leadership for Environment and Development (LEAD) spricht gegenüber SRF Echo von einem perfekten Klimasturm. Denn insgesamt ereigneten sich fünf extreme Wetterereignisse zugleich. Die starke Gletscherschmelze in den Bergen infolge einer aussergewöhnlichen Hitzewelle, sintflutartige Regenfälle in Sindh und Balochistan, Sturzfluten in Punjab und der Provinz Sindh und aufgrund der Monsunregenfälle starke Überflutungen in Städten wie Karachi. Diese Klimakatastrophe kam laut Sheik nicht unerwartet. Der Weltklimarat hatte bereits zuvor in Modellen projiziert, dass die Klimaerwärmung den Verlauf des Monsuns beeinflussen könnte. Die steigenden Temperaturen können aber auch Dürren herbeiführen. Die Folgen zeigen sich alle gleichzeitig. UNO-Generalsekretär António Guterres sagt, es sei als werfe man einen Blick in die Zukunft. «Pakistan zahlt den Preis für etwas, das von anderen verursacht wurde», fügt er an.