IEA: «Einmalige Chance für Energiewende»

Die IEA möchte am meisten Geld in die Gebäudesanierung stecken. (Bild: Sujlo) Die IEA möchte am meisten Geld in die Gebäudesanierung stecken. (Bild: Sujlo)

«Die Regierungen haben die einmalige Chance, ihre Wirtschaft wieder hochzufahren, neue Jobs zu schaffen und gleichzeitig den Umbau für eine sauberere Energiezukunft einzuleiten». Es sind ungewohnte Töne, die Fatih Birol, Geschäftsführer der Internationalen Energieagentur (IEA) in einer Pressemitteilung anschlägt. Die traditionell öl- und gasfreundlich gestimmte IEA schlägt nichts weniger als den Umbau der Energiewirtschaft vor.

Drei Billionen US-Dollar sollen in den kommenden drei Jahren weltweit fast ausschliesslich in erneuerbare Energien investiert werden, schlägt die IEA in einem «Sonderbericht Erneuerbare Energien» vor, den sie gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds verfassten. Die Welt brauche nichts weniger als ein grünes Konjunkturprogramm. Dann könne das Jahr 2019 zum Jahr werden, «in dem die globalen CO2-Emissionen definitiv ihren Höhepunkt überschritten haben und in Zukunft nachhaltig sinken werden», wie IEA-Geschäftsführer Fatih Birol der FAZ gegenüber erklärte. Die IEA sieht die Covid 19 – Krise als Chance, die Weichen neu zu stellen und mit dem vorgeschlagenen Investitionsprogramm Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Im Vordergrund des Plans stehen Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien. So sollen jährlich 180 Milliarden Dollar in Solar- und Windanlagen investiert werden, weitere 20 Milliarden sind für die Wasserkraft vorgesehen. Auch der für die IEA als nachhaltig geltende Atomstrom kommt nicht zu kurz: 15 Milliarden sollen in den Erhalt und Ausbau gesteckt werden. Den grössten Brocken nimmt die Energieeffizienz ein. 250 Milliarden sollen in die Gebäudesanierung fliessen. Von einem eigentlichen Ausstiegsplan aus den nicht erneuerbaren Energien spricht die IEA allerdings nicht. Sie schlägt Investitionen von jährlich 45 Milliarden Dollar in CO2-Abscheidungs- und Speichertechnologie vor. Die IEA will damit aus der Not eine Tugend machen. Die derzeitige Debatte in der Covid 19 – Krise zur Energiezukunft laufe in eine falsche Richtung. Statt zu diskutieren, ob es nun wichtiger sei, Jobs zu schaffen oder das Klima zu schützen, gelte es, beides zu tun. Denn IEA und IMF setzten auf grüne Investitionen, die schnell verwirklicht werden könnten und damit auch der Konjunktur einen Schub bescherten. Von 1,1 Prozent zusätzlichen Wachstums ist die Rede, bei Investitionen, die 0,7 des globalen Bruttoninlandproduktes ausmachten. Am 9. Juli soll der an einem virtuellen Gipfel, an dem Vertreter aus den Staaten, die für 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind, diskutiert werden. Die IEA wird dabei vor allem die grössten Emittenten, die USA und China, ins Boot holen müssen. Die Europäische Union verfolgt bereits ähnliche Ziele.

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  • Mit seinem Film „Katanga Business“ von 2009 vermittelt der belgische Regisseur Thierry Michel nicht nur einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Rohstoffförderung in Katanga, sondern verdeutlicht auch die eigentlichen Aufgaben eines Dokumentarfilmers – Dokumentieren statt Kommentieren.

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Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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