Fälschung von Prüfungsprotokollen im Kernkraftwerk Leibstadt
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- Written by Manuela Ziegler
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat Strafanzeige gegen einen Mitarbeiter bei der Bundesanwaltschaft erstattet. Er hat notwendige Funktionsprüfungen an Messgeräten über zwei Jahr unterlassen.
Laut Medienmitteilung des Kernkraftwerks Leibstadt wurden die Untersuchungen zu den Strahlenmessgeräten abgeschlossen, die von einem Mitarbeitenden nicht ordnungsgemäss auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet worden waren. Bereits im Januar 2019 wurde dessen Fehlverhalten bei einer internen Prüfung festgestellt und der Mitarbeiter daraufhin freigestellt. Die Atomaufsicht sprach von einem inakzeptablen Vorfall.
Bereits seit 2016 wurden die Testprotokolle gefälscht. Die unterlassenen Funktionstests an drei betroffenen Strahlenmessgeräten führten zu einer Nachprüfung von weiteren Messgeräten und Messresultaten. Der Schlussbericht wurde nun der Aufsichtsbehörde Ensi weitergeleitet. Danach kam es zu weiteren Abklärungen an 350 von jenem Angestellten betreuten Geräten. Sie weisen daraufhin, dass er Prüfungsprotokolle von weiteren 240 Messgeräten gefälscht habe, so das Ensi auf seiner Website. Die nachträglich erfolgten Funktionstests ergaben laut KKL keine nennenswerten Abweichungen im Messtoleranzbereich. Auch alle anderen 3200 Strahlenmessgeräte im Hause seien überprüft worden und man habe keine Fehler entdeckt. Die Sicherheit von Mensch und Umwelt sei durch das Fehlverhalten des angestellten Mitarbeiters zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, heisst es in der Medienmitteilung des KKL. Es sollen künftig weitere Sicherheitsmassnahmen erfolgen. Gemäss Gesetz kann der Angestellte mit einer Busse oder Gefängnis bestraft werden.
Links:
Medienmitteilung des KKL zur Untersuchung der Messgerätetests
srf Nachricht zu den gefälschten PrüfungsProtokollen am KKL
Südkurier Nachricht, Strafanzeigen gegen Mitarbeiter wegen gefälschten Prüfprotokollen am KKL