Frankreich verschiebt Atomwende
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- Geschrieben von Elena Camillo
Es wird für Frankreich "schwierig", am Zeitplan seines Energiewendegesetzes festzuhalten, so Umweltminister Francois Hulot. Eine verfrühte Atomwende behindere das Einhalten der Klimaziele und müsse um 5-10 Jahre verzögert werden.
Am 7. November erklärte Nicolas Hulot, es sei nicht realistisch, den Atomstromanteil bis 2025 auf 50% zu verringern. „Das wird zum Nachteil unserer Klimaziele geschehen“, argumentierte er vor dem Ministerrat. Im Gegenzug müsse die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen verstärkt werden, was einen deutlichen Anstieg des CO2-Ausstoßes bedeuten würde. Eine vom französischen Übertragungsnetzwerkbetreiber RTE veröffentlichte Analyse zeigt, dass statt aktuell 22 Mio. Tonnen, 38 – 55 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen würden. Eine zu schnelle Verkleinerung des Atomparks würde den Weiterbetrieb von vielen Kohlekraftwerken und den Neubau von ca. 20 Gaskraftwerken bedeuten.
Frankreich bezieht momentan Dreiviertel seiner Stromproduktion aus Atomkraftwerken und besitzt mit 58 Reaktoren den zweitgrößten Atompark der Welt. 17 bis 25 von ihnen müssten abgeschaltet werden, um der geplanten Atomwende gerecht zu werden. Das Klimaschutzbündnis Réseau Action Climat kritisierte Hulots Ankündigung als „Rückzieher“ und Greenpeace bezeichnete die Verzögerung als „schweren Fehler“.
Links:
Das Handelsblatt über den verzögerten Atomausstieg Frankreichs
Der Spiegel über die Verschiebung der französischen Atomwende